Ausflug zur Restabfallbehandlungsanlage
Physik findet nicht nur im Unterricht statt, sondern kann auch anhand von maschinellen Anwendungen veranschaulicht werden. Vor allem bei der Thematik des Elektromagnetismus ist es spannend, sich dies auch mal live anzusehen.
Aus diesem Grund unternahm der Physik-Leistungskurs am 15.05.2024 einen Ausflug zur Restabfallbehandlungsanlage am Rande von Chemnitz. Doch auch in der Oberstufe erweist es sich als schwierig, den richtigen Weg selbst zu finden. Nachdem Frau Lange zuvor ein paar ortsunkundige Schüler am Waldrand einsammeln musste, ließ sich ein anderer sogar von einem netten Busfahrer der CVAG direkt zur Anlage fahren, da er sich verlaufen hatte. Als unsere Truppe dann endlich vollzählig war, durften wir uns zunächst ein paar Helme aufsetzen, denn: Sicherheit geht vor.
Aus der Theorie in die Praxis
Zu Beginn gingen wir in den Leitstand und konnten von dort bereits den Müllbunker und die Anlage innerhalb der Halle sehen. Von hier aus erfolgt die Überwachung und Koordination jeglicher Abläufe, da die Maschinen fast ausschließlich elektrisch gesteuert werden. Um nun die verschiedenen Arbeitsschritte genauer betrachten zu können, durften wir uns die Halle von innen ansehen. Diese war vollgepackt mit Maschinen und zahlreichen Förderbändern, auf denen der Restmüll von einer Verarbeitungsstation zur nächsten gelangt.
Doch damit er erst einmal hier ankommt, wird er mit Hilfe von Radladern im Bunker in einen großen Zerkleinerer befördert. Auf dem Weg durch die große Halle werden dann verschiedene Teile, wie Metalle, kleine Steine oder Plastik aussortiert und getrennt. Dies erfolgt mit Hilfe von starken, tonnenschweren Magneten. Sie ziehen zunächst alle ferromagnetischen Stoffe, wie Eisen an und trennen sie somit von dem Rest. Durch sogenannte Wirbelströme entfernt man danach Bestandteile, wie Folien oder Deckel bspw. aus Kupfer oder Aluminium, da diese von den Magneten nicht erfasst werden können.
Besonders diese Verarbeitungsschritte waren sehr aufschlussreich, da wir jene physikalischen Phänomene auch aktuell in unserem Unterricht behandeln. Anschließend wird der Müll weiter zerkleinert, je nach Größe und Gewicht getrennt, getrocknet und schlussendlich in verschiedene Container geladen. Besonders überrascht waren wir von dem hohen Verschleiß vieler Bauteile, sodass es teils sogar notwendig ist, einige aller 10 Stunden auszutauschen.
Wir hatten einen sehr schönen Vormittag und viele Möglichkeiten, uns die Maschinen aus der Nähe anzusehen. Wir waren überwältigt von den Eindrücken sowie der Leistungsfähigkeit der Anlage.
Vielen Dank, dass uns die Führung ermöglicht wurde!
Lucienne Wojtek und Domenic Winkler im Namen des Physik-Leistungskurses 2023/24