Geld, Konten und Inflation
Am 25. April und dann noch einmal am 16. Mai war Evelina Heyn zu Besuch im gesellschaftswissenschaftlichen Profil der Klasse 8, sodass beide Profilgruppen etwas zum Thema „Konto, Kohle, Karte“ lernen konnten. So einige haben, z.B. um Geldgeschenke von Konfirmation und Jugendweihe dauerhaft aufzubewahren, ihr erstes Konto, sodass es darum gehen sollte, wie man sicher damit umgeht.
Unsere erste Frage war, was Geld eigentlich ist und welche Formen von Geld es gibt: Münzen, Scheine, Buchgeld oder Kryptowährungen. Außerdem wurde die Funktion von Geld besprochen, ob als Zahlungsmittel, Wertmaßstab oder zum Sparen. Hier wurde auch das Problem der Inflation angesprochen. Die Schülerinnen und Schüler konnten das gut nachvollziehen, schließlich kostet der oft heißgeliebte Döner dieses Jahr 6€ und nicht mehr wie vor ein oder zwei Jahren 5€.
Praktische Anwendung I – Falschgeld erkennen und Umgang mit kaputtem Geld
Lustig wurde es, als jeder mal sein Geld herausholen durfte, um zu überprüfen, ob die eigenen Geldscheine eigentlich echt sind. Mit geschlossenen Augen haben wir den Sicherheitsfaden und Relief erfühlt, gegen das Licht das Wasserzeichen betrachtet und bei genauem Hinsehen wurden auch die „Smaragdzahl“ und Hologramm entdeckt. Viel wichtiger ist natürlich, wie man mit Falschgeld umgeht: Es ist illegal, Geld zu kopieren und damit zu bezahlen, und wenn man einen falschen Schein einsetzt, drohen Strafen. Wer Falschgeld entdeckt, sollte also nicht versuchen, damit zu bezahlen, sondern den Schein an die Polizei übergeben.
Aber was passiert eigentlich, wenn ein echter Schein kaputtgeht? Das kann in der Waschmaschine passieren, durch versehentliches Zerreißen oder wenn das Geld zu nah an eine Flamme gekommen ist. Frau Heyn hat das Problem gut illustriert. Zum Glück tauscht die eigene Bank (bzw. die Bundesbank) kaputte Scheine um, wenn nachweislich über 50 % eingereicht wird.
Praktische Anwendung II - Onlinebanking
Damit es nicht zu theoretisch wird und man auch etwas für das eigene Leben lernt, wurde mit Hilfe unserer schulischen iPads gleich auch noch das Onlinebanking ausprobiert. Dabei wurde (natürlich nur mit einem Testzugang) Geld hin- und herüberwiesen.
Frau Heyn hat vor allem betont, wie man dabei seine Daten schützt und welche Fehler man nicht machen sollte. Da Frau Heyn in ihrem Beruf selbst in einer Bank arbeitet, konnte sie zum Beispiel berichten, dass bei Konten von Jugendlichen die Eltern angerufen werden, wenn das Kind mehr ausgibt, als auf dem Konto ist.
Spannend auch, dass man als Angestellte in einer Bank auch mal prüfen muss, was da eigentlich als Überweisungszweck angegeben ist. Wer also bei einer Überweisung an den Kumpel aus Spaß „Geld für Bombenbau“ angibt, bekommt eventuell der Bank. Für mehr finanzielle Bildung gab es noch Linktipps.
Tipps der Expertin
- Verliert den Überblick nicht!
Wer mit Bargeld bezahlt, weiß wieviel er ausgibt und noch übrig hat. Beim bargeldlosen Zahlungsverkehr ist das schwerer und man sollte regelmäßig nachsehen, wie der eigene Kontostand aussieht. Das geht mit dem Kontoauszug oder im Onlinebanking.
- Achtet auf eure (Konto-)Daten!
Ein Gewinnspiel online? Ein YouTube-Video, dass einen einfachen Weg zu Reichtum verspricht? Das können natürlich Fallen sein, wo Betrüger persönliche Daten und Kontodaten einsammeln und Geld stehlen oder Identitätsdiebstahl begehen. Die Betrüger eröffnen dann auf den Namen des Betrogenen ein Konto und nutzen dies für kriminelle Aktivitäten.
- Immer genau lesen!
IBAN (also internationale Kontonummer) falsch eingetippt, nicht genau nachgelesen oder ein doch nicht so seriöses Angebot genutzt und „Überweisung ausführen“ geklickt – dann geht das Geld zum eingegebenen Empfänger und es ist meist schwer, sich sein Geld wieder zurückzuholen. Wenn die IBAN nicht mit „DE“ anfängt, schickt man sein Geld ins Ausland und auch hier sollte man vorher nachdenken, ob man das tun möchte.
- Tastest euch langsam heran!
Als Jugendlicher sollte man in Absprache mit den Eltern durchaus schon die ersten Überweisungen machen, schon allein um auf das Leben nach dem Schulabschluss vorbereitet zu sein. Schlimmstenfalls muss man auch mal einen Fehler machen und daraus lernen.
Insgesamt war es spannend, was alles zum Thema Jugendliche und Finanzen dazugehört. Vielen Dank an Frau Heyn für ihre beiden Vorträge!