Physik – Elektronik mit der TU Chemnitz

Oftmals kommt der Unterricht in den MINT-Fächern etwas kurz – und das, obwohl es dort einen großen Nachwuchsbedarf und gute Karrierechancen gibt. Um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, was im normalen Unterricht vielleicht nicht so oft erwähnt wird, waren im ersten Halbjahr Studierende der TU Chemnitz im Fach Physik im Einsatz, um Zusatzstunden zu halten.

Im Rahmen ihres Unterrichts bei Herrn Bäumler, Mitarbeiter der TUC am Lehrstuhl für Leistungselektronik, waren alle unsere Zehner am 10.01.2024 eingeladen zu einer Sondervorlesung von Herr Prof. Basler. Nur für unsere über 80 Goethianer hat er vorgestellt, was die Uni eigentlich macht und wozu wir dieses Wissen alle brauchen.

Die Schülerinnen und Schüler durften im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude echte Uniluft schnuppern und im Vorlesungssaal platznehmen.

Anschaulich erklärte Professor Basler, dass auf der Welt zu viel CO² ausgestoßen wird und man mit erneuerbaren Energien dafür sorgen kann, dass Strom und Wärme klimaneutral erzeugt werden können. Auch der Verkehr könnte – bei effizienter Erzeugung und Verteilung des Stroms – elektronisch angetrieben werden. All das funktioniert aber nur mit Leistungselektronik, also mit genau den Bauteilen, mit welchen sich die Professur befasst.

Der Professor und seine Mitarbeiter sind die, welche solche Zukunftsfragen erforschen wie: Mit welchen Bauteilen ist es möglich, Strom verlustfrei über ganze Kontinente zu transportieren? Welche Halbleiter gehören in einen Zug, der in Sibirien bei -50°C fährt und in Dubai unter Sonneneinstrahlung bis zu 200°C warm werden kann? Wo kommen die großen Mengen an Gleichspannung her, die man für die Server braucht, welche eine künstliche Intelligenz antreiben können? Wie kühlt man die Chips, welche mit jeder Generation immer kleiner werden?

Unseren Schülerinnen und Schülern hat Herr Prof. Basler dabei klar gemacht, dass Berufe in diesem Bereich quasi eine Jobgarantie besitzen – die Technologien werden immer stärker benutzt, da in immer mehr Anlagen Leistungselektronik steckt.

Dass man damit einen praktischen Beitrag gegen die Erderwärmung leistet, ist natürlich eine schöne Motivation. Während Gesellschaftswissenschaftler noch über die Auswirkungen des Klimawandels reden, haben Naturwissenschaftler schon lange begonnen nach den Hebeln zu forschen, mit denen man das Problem in den Griff bekommen kann.