Ankommen im Projekt X Ferienlager
Nachdem wir das ganze 7. Schuljahr im Projekt X von unserem Schulsozialarbeiter Marcel Kiesewetter begleitet wurden, stand in der 1. Sommerferienwoche die Abschlussfahrt an.
Unsere Reise begann am Montag, 30.06.2025, um 08:30 Uhr am Sportforum Chemnitz. Wir waren insgesamt 11 Schülerinnen und Schüler aus dem Goethe-Gymnasium und der Diesterweg-Schule, die beiden Scouts Marcel Kiesewetter und Marcel Kees sowie dessen Hund. Um 10:15 Uhr kamen wir am Ziel, dem Bienenhof in der Nähe von Dresden, an und stärkten uns nach der langen Fahrt mit einem kleinen Mittagessen.
Anschließend begann das Arbeiten, wir teilten uns in zwei Gruppen auf und während die eine Gruppe einkaufen ging, schufteten meine Gruppe und ich im naheliegenden Wald, damit wir immer viel Feuerholz hatten, z. B. zum Essen kochen oder generell für Wärme. Dann endlich, Marcel rief uns zu einer langersehnten Pause, welche wir, so gut wir konnten, ausnutzten, um unsere Muskeln neu zu mobilisieren, da diese vom vielen Holz schleppen schon ganz schön schmerzten.
Nach dieser Pause ging es daran, unsere Schlafplätze aufzubauen und da wurde uns erst einmal gezeigt, welche Knoten man für ein sogenanntes Biwak braucht. Jetzt wissen bestimmt manche nicht, was ein Biwak ist. Es ist eine Art Zelt: Man braucht eine Plane, welche man mit Hilfe von Stöcken stützt und es kann auch nicht geschlossen werden, sondern es ist rund um die Uhr offen.
Nachdem wir diese wirklich schwere Aufgabe gemeistert hatten, begaben wir uns zur in der Nähe liegenden Outdoor-Küche mit einem großen Esstisch und einem Waschbecken. Es gab verschiedenste Küchengeräte und alle möglichen Töpfe und Pfannen, mit welchen wir am Abend
Rührei mit Bratkartoffeln kochten und genüsslich verspeisten.

Kochen - aber dazu braucht man Feuer
Nach einer erholsamen Nacht starteten wir am Dienstag mit einem leckeren Frühstück. Dann war das Thema Feuer dran. Wir versammelten uns auf einer Wiese und die beiden Marcels teilten jedem von uns ein Quiz aus, auf welchem verschiedenste Fragen über Feuer zu finden waren. Nachdem jeder sein Quiz ausgefüllt hatte, ermittelten wir den Gewinner. Anschließend bekamen wir einen kleinen Mini-Ofen, welchen man eine Bushbox nennt. Unsere Aufgabe für die nächsten Stunden war es, kleines Holz zu finden und ein Feuer in der Bushbox zu entfachen, was nur teilweise gut klappte.
Als jedoch jeder sein Holz zum Brennen gebracht hatte, konnten wir uns eine Suppe aussuchen, welche wir mit Hilfe der Box kochen und als unser anschließendes Mittagessen verspeisen sollten. Nach dieser hitzigen Angelegenheit sind wir zu einem ganz in der Nähe liegendem Stausee gefahren, in welchem wir uns abkühlen konnten.
Als wir später wieder beim Bienenhof eintrafen, wurde uns gezeigt, wie man weiße T-Shirts batikt, das heißt, wie man
sie färbt und das durften wir anschließend auch selber ausprobieren.
Als Abendbeschäftigung sollte jeder eine Fackel nur aus Naturgegenständen bauen und anschließend haben wir geschaut, welche am längsten brennt. Tatsächlich gewann die von meinem Team mit 6 ½ Minuten. Daraufhin haben wir Spaghetti Bolognese gegessen und zum Abschluss noch eine Runde Werwolf gespielt.
Draußen unterwegs
Am Mittwoch, nachdem wir wieder gut geschlafen hatten, gab es zum Frühstück selbstgemachten Porridge, welcher wirklich exzellent war. Anschließend gab es eine Überraschung: Wir starteten zum Geocaching, was eine Art Schnitzeljagd ist, bei der man, wenn man die richtigen Koordinaten hat, ein Logbuch finden kann, in welchem man sich verewigen kann.
Nach diesem anstrengenden Wandern in großer Hitze auf der Suche nach dem Logbuch wären wir fast tot umgefallen, wenn Marcel nicht gesagt hätte, dass wir Baden fahren und uns auf jeden Fall abkühlen können.
Darauffolgend bedruckten wir unsere am vorherigen Tag gefärbten T-Shirts und aßen dann Wraps, welche unfassbar gut waren. Außerdem spielten wir wieder eine Runde Werwolf.
Am Donnerstag mussten wir sehr früh aufstehen, da wir den Zug nach Königsstein nicht verpassen durften.
Wir waren zwar alle ziemlich müde, aber heute stand halt Bootfahren auf dem Plan. Der Zug ließ auch nicht lange auf sich warten, so dass wir
pünktlich beim Bootsverleih in Königsstein ankamen, wo uns zwei Boote zugewiesen wurden. Wir teilten uns auf die Boote auf und beförderten sie ins Wasser. Dann ging es los, 19 km bis nach Pirna und ich sage euch, das war vielleicht ein Kampf. Wir mussten ununterbrochen Paddeln, wovon meine Arme echt manchmal leichte Krämpfe bekamen. Dazu kam noch, dass es an manchen Stellen sehr doll regnete und auch eine sehr starke Strömung herrschte.
Aber es gab unterwegs auch viele schöne Dinge zu sehen, z. B. einige Sehenswürdigkeiten wie die Festung Königsstein oder das Elbsandsteingebirge mit der Bastei-Brücke. Die Erlösung kam nach ca. 5 Stunden (mit zwei Pausen). Als die Altstadtbrücke von Pirna in unser Sichtfeld gerückt ist und als wir sie endlich erreichten, waren wir sichtlich erleichtert, denn unsere Arme fielen schon fast ab. Das Wetter wurde auch immer schlechter, umso mehr freuten wir uns, als wir wieder in den Autos saßen, um die Rückfahrt anzutreten.
Nach diesem Abenteuer waren wir sehr erschöpft und verspeisten die selbst hergestellten Hotdogs mit sehr leerem Magen.
Danach durften wir selber noch Feuer spucken, was echt cool war und dann fielen wir wie Tote in unsere Schlafsäcke.
An unserem letzten Tag begannen wir direkt nach dem Frühstück mit aufräumen, denn wir mussten die Biwaks abbauen, das Geschirr reinigen, die Küche putzen und das ganze Gepäck in die Autos räumen, was auch alles bestens klappte.
Abschluss Projekt X 2025
Nachdem wir mit den Bussen wieder in Chemnitz angekommen waren, saßen unsere Eltern bereits gespannt im Garten der Diesterweg-Schule, weil wir für sie noch eine Abschlussveranstaltung vorbereitet hatten, in welcher wir zeigten, was wir in der Ausfahrt am Ende des Projekt X-Jahres so alles unternommen und erlebt haben, genauso wie ich es hier in diesen Bericht verfasse.
Ich fand, es war eine sehr interessante Woche, etwas ganz anderes als man sonst erlebt und auf jeden Fall empfehlenswert!
Und damit verabschiede ich mich.
Melvin Roßberg