Austausch im Kulturhauptstadtjahr bei uns
Vom 11. bis 14. Juni 2025 fand in Chemnitz ein besonderes deutsch-polnisches Schülertreffen statt. Zu Gast waren Schülerinnen und Schüler der „Szkoła Podstawowa im. Danuty Siedzikówny »Inki« w Chlebowie“, die ihre Partnerschule, also unser Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium, zum ersten Mal in Deutschland besuchten. Es war bereits das dritte Treffen im Rahmen dieses Deutsch-Polnischen Austauschprojekts: Nach dem Kennenlernen im Jahr 2023 und dem Besuch der deutschen Gruppe in Polen 2024 war nun Chemnitz an der Reihe.
Organisiert wurde die Begegnung von Frau Krabowiak auf polnischer Seite sowie von Frau Schlesier und Herrn Bohne vom deutschen Gymnasium. Die Jugendlichen selbst durften das Programm mitgestalten, was zu einer besonders lebendigen und abwechslungsreichen Begegnung führte. Bereits im Vorfeld wurden über Onlineschachturniere erste Kontakte geknüpft und persönliche Grußkarten ausgetauscht – ein schöner Einstieg in das gemeinsame Abenteuer.
Am Mittwoch, den 11.06.2025, kamen unsere polnischen Freunde ca. 14 Uhr am Bahnhof Chemnitz an. Dort wurden sie von den Schülerlotsen Nils und Anton sowie von Herrn Bohne begrüßt und in Empfang genommen. Anschließend fuhren wir mit der Straßenbahn ins Goethegymnasium, wo Frau Schlesier und die anderen deutschen Teilnehmer bereits ein leckeres Buffet aufgebaut hatten. Bevor wir uns stärkten, konnten wir noch einem kurzen kulturellen Rahmenprogramm lauschen, das Frau Dähne für uns organisiert hatte. Es beinhaltete unter anderem einen starken Soloauftritt von Stanislav (8/3) und ein energisches Klaviersolo von Moritz (9/2). Anschließend erhielten alle Teilnehmer ein kleines, aber praktisches Willkommensgeschenk: einen Kulturhaupstadtbecher. Untergebracht war die Gruppe in der EINS-Jugendherberge der Stadt Chemnitz.
Am Donnerstag besuchten wir einen Escaperoom, wo in Deutsch-Polnischen Teams gerätselt wurde. Es gab im Park vor dem Goethegymnasium leckere Pizza bzw. Döner. Das verbindende Element beider Gruppen war die Begeisterung für das Schachspiel, das nicht nur den Austausch erleichterte, sondern auch eine gemeinsame Sprache bildete. Dementsprechend spielten wir am Donnerstagnachmittag auch unsere ersten drei Runden Schachturnier. Da sich dann das anschließende Kaffeetrinken etwas länger gestaltete, und das warme Wetter unseren Elan ebenfalls merklich bremste, beschlossen wir statt 2-3 Stunden Stadtrallye lieber etwas länger Freizeit zu geben, was von allen gern angenommen wurde. Am Abend fand noch ein kurzweiliger Brettspieleabend statt, der den Teilnehmern viel Spaß machte. Auch die Kommunikation lief erstaunlich gut: Meist verständigten sich die Jugendlichen auf Englisch, teilweise auch auf Deutsch – denn die polnischen Schülerinnen lernen Deutsch in der Schule, während die Deutschen leider kein Polnisch lernen. Mit Hilfe des kleinen Sprachhelfers „Versuch’s auf Polnisch“ wagten sich einige deutsche Schülerinnen dennoch an erste Sätze in der Sprache ihrer Partner – ein mutiger und schöner Schritt aufeinander zu.
Am Freitag begannen wir mit einem sportlichen Erlebnis, dem Besuch der Boulderlounge Chemnitz. Hier konnten sich alle gemeinsam nach Einweisung durch einen Klettertrainer selbst am Klettern versuchen. Da unsere Gruppe sehr großes Interesse am Bouldern zeigte, blieben wir sogar etwas länger als geplant.
Anschließend kehrten wir in die Schule zurück, machten eine ausführliche Führung durch unsere Schule und grillten gemeinsam auf dem Schulhof. Nach dieser Stärkung kehrten wir in die Jugendherberge zurück und spielten nach kurzer Pause die nächsten drei Runden unseres Schnellschachturniers. Der Abend wurde durch eine lustige deutsch-polnische Karaoke-Einlage abgerundet, bei der natürlich auch viele englischsprachige Klassiker gespielt bzw. gesungen wurden. Der Samstag beinhaltete noch einmal eine Runde Schachturnier, die Siegerehrung sowie eine Feedbackveranstaltung für die Organisatoren. Hier konnten wir auf ein Onlinetool des DPJW zurückgreifen, was uns die Arbeit deutlich erleichterte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen machten wir noch ein Abschiedsbild und begleiteten die polnischen Freunde zum Bahnhof, von wo sie ihre Heimreise antraten.
Die Freude über das gelungene Treffen weckt bereits jetzt die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Alle Beteiligten – Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte – blicken mit Freude auf die Tage in Chemnitz zurück. Es wurden neue Freundschaften geknüpft, interkulturelle Erfahrungen gesammelt und ganz sicher auch das Interesse am Nachbarland gestärkt.

A. Bohne
Lehrer, GTA-Leiter Schach